Rettung der Stephanskirche
in Gossersdorf


Geglücktes Zusammenwirken von Heimatpfleger, Dorfgemeinde und Flurbereinigung (Peter Rothmeier)

Einladen wirkt der kleine Ort Gossersdorf im Lkr. Straubing-Bogen mit seinen sauberen Höfen, den blumengeschmückten Häusern, den gepflegten Gärten und dem Dorfplatz mit dem Brunnen. Mittelpunkt jedoch ist die kleine geschichtsträchtige St. Stephanskirche. Noch vor einigen Jahren sah Kirchlein kläglich aus: Abgebröckelter Putz, meterlange Risse an den Wänden, Löcher im Dach, Schwamm im Mauerwerk, im Innenraum zerrissen Bilder und Holzfiguren mit abgeblätteter Fassung. Nur rohe Balim Inneren bewahrten die Kirche notdürftig vor dem Einsturz. In der Denkmalliste steht unter Gemeinde Gossersdorf: "Kath. Filialkirche St. Stephan, trapezförmige Anlage von 1660 mit Ausstattung". Jahrelang versuchten die Gossersdorfer vergeblich, selbst eine Renovierung in die Wege zu leiten. In dieser Situation erwies sich die anlaufende Dorferneuerung Gossersdorf als die Rettung. Bei einer Ortsbesichtigung im Frühjahr 1978 beauftragte Ministerialdirigent Günther Strößner vom Landwirtschaftsministerium den Vorsitzenden des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Gossersdorf, alles zu versuchen, um die Kirche zu erhalten. Noch im selben Jahr erarbeiteten Bezirksheimatpfleger Dr. Hans Bleibrunner, Dr. Karl-Ludwig Lippert vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Kreisbaumeister Franz Kraus, die Bürgermeister Franz Rackl und Dr. Franz Aubele mit der Teilnehmergemeinschaft ein detailliertes Sanierungskonzept mit einem vorläufigen Finanzierungsplan. Frau Edeltraud Brandl als Eigentümerin schenkte die Kirche mit allen Teilen ihrer Kunstausstattung der Teilnehmergemeinschaft. Bereits 1979 konnten die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben werden. Zur gleichen Zeit wurde die Kunstausstattung in einer Regensburger Werkstätte restauriert. Am aufwendigsten war hier die Freilegung der Kreuzwegbilder von einer Übermalung aus diesem Jahrhundert. die Erhaltung der Dorfkirche in Gossersdorf mag ein Beispiel sein für die Leistungskraft einer Gemeinschaft, wenn ihr von außerhalb ausreichend finanzielle und fachkundige Hilfestellung zukommt; es soll aber ebenfalls andere ermutigen, auch in fast unlösbar scheinenden Fällen durch das Zusammenspiel aller Kräfte ein Stück Heimat zu bewahren.

Erneute Kirchensanierung anno 2011

 

Ein Schmuckstück - das neu renovierte Kirchlein

Feierliche Einweihung durch Pfarrer Walter Strasser

 

Lob und Anerkennung für Horst Plass
Fördervereinsvorsitzender und Initiator der Sanierung

Viele fleissige Hände waren am Werk